Der digitale Wandel ist eines der bedeutendsten Themen unserer Gegenwart und Zukunft
und bringt für die Schulen und das Bildungswesen große Veränderungen mit sich. Dies haben die vergangenen, von Pandemie geprägten Jahre besonders deutlich gezeigt. Zudem sind Kinder und Jugendliche immer früher und länger mit digitalen Medien beschäftigt. Die Relevanz der Digital- und Medienbildung für schulische Lernprozesse sowie für das soziale Miteinander hat somit stark zugenommen.
Entsprechend wird der Bildungsauftrag von der Strategie "Bildung in der digitalen Welt" der Kultusministerkonferenz institutionalisiert. Der Blick auf die Schule zeigt jedoch, dass eine Zugehörigkeit zur Generation der 'digital natives' allein nicht ausreicht, um die neuen digitalen Werkzeuge für Lernprozesse fruchtbar einsetzen und nutzen zu können.
Unterschiede entstehen durch die Vorerfahrungen, die durch das private und soziale Umfeld der Familie stark geprägt werden. Die angestrebte Medienbildung soll daher alle Schülerinnen und Schüler dazu befähigen, die Potenziale digitaler Medien und Werkzeuge zu erkennen, anzuwenden und deren Handhabung verantwortungsvoll zu reflektieren. Aufgabe der Schulen und Fachdidaktiken ist es, den Lehrkräften und Lernenden erprobte didaktische Konzepte anzubieten, indem bewährte fachliche Lernziele und Unterrichtsmethoden durch den Einsatz ausgewählter digitaler Werkzeuge effektiv ergänzt werden. In den MINT-Fächern ist dies – zum Beispiel bei der Planung, Durchführung und Auswertung von Experimenten – bereits recht gut im Unterricht verankert.
Kompetenzen durch Nutzung digitaler Werkzeuge
Studien zeigen, dass digitale Medien neben einer Steigerung des Lernerfolgs auch starke motivationale Effekte auf die Lernprozesse haben können. Die Passung zwischen der Lerngruppe und den angesteuerten fachlichen Lernzielen sowie ausgewählten digitalen Werkzeugen spielt hierbei eine zentrale Rolle. Um eine entsprechende MINT-Bildung in der digitalen Welt zu verwirklichen, wird von den Fachdidaktiken eine Entwicklung und Evaluation von Lernumgebungen gefordert, in denen Lernende fachbezogene Kompetenzen verbessert unter Nutzung digitaler Werkzeuge aufbauen können.
Auswahlprozess
Die Auswahl der Nominierten und Preisträger erfolgt durch eine Auswahlkommission, der unabhängige, ausgewiesene Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Stiftungswesen und Schule angehören.
In einem zweistufigen Prozess wählte die Kommission bis Ende August 2022 bis zu acht Nominierte aus.
Bei der Auswahlsitzung am 5. Oktober 2022 stellten die Nominierten ihre Konzepte dem Gutachtergremium persönlich vor. Im Anschluss legte die Auswahlkommission die Preisträger fest.
Die feierliche Verleihung der Preise fand am 25. November 2022 in Frankfurt am Main statt. Der erste Preis ist mit 50.000 Euro dotiert. Die weiteren Preisträger erhalten Preise in Höhe von 15.000 Euro (2. Preis) und 10.000 Euro (3. Preis). Zudem wurde ein Sonderpreis verliehen, der mit 2.000 Euro dotiert war.
Auswahlkommission
Prof. Dr. Dr. h. c. Albrecht Beutelspacher
Direktor Mathematikum Gießen
Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich
Vorstandsvorsitzender Stiftung Polytechnische Gesellschaft
Prof. Dr. Gabriele Graube
Technische Universität Braunschweig, Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Technikbildung
Prof. Dr. Stefan Heusler
Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Didaktik der Physik
Prof. Dr. Andreas Lachner
Universität Tübingen, Institut für Erziehungswissenschaft,
Schwerpunkt Lehren und Lernen mit digitalen Medien
Prof. Dr. Andreas Mühling
Universität Kiel, Didaktik der Informatik
Prof. Dr. Ilka Parchmann
IPN-Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik, Didaktik der Chemie
Dr. Christof Peter
Hessische Lehrkräfteakademie, Aus- und Fortbildung in Naturwissenschaften, Physik und Mathematik
Prof. Dr. Bernd Ralle
Technische Universität Dortmund, Didaktik der Chemie
(Vorsitzender der Auswahlkommission)
Prof. Dr. Julia Schwanewedel
Universität Hamburg, Didaktik der Biologie
Dr. Ekkehard Winter
Geschäftsführer Deutsche Telekom Stiftung
Digitale Medien als Gewinn für den MINT-Unterricht
Preisträgerinnen
und Preisträger 2022
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